Es ist jetzt etwas über 2 Jahre her das ich mich meiner Wanderung Lausanne-Rom mit knapp 1.000 KM gestellt habe.

Kürzlich bin ich an den Ausgangspunkt meiner Reise zurückgekehrt. Mit dem Auto. Wie jeder „gute“ Tourist und fahre in 4 Stunden einen Teil der Strecke für die ich 2019 zu Fuß knapp 10 Tage gebraucht habe.

Damals wie heute war das für mich als sonst nicht Wanderer mit den üblichen Reisemöglichkeiten Auto, Flugzeug, Bus und Bahn völlig faszinierend.

Mal einfach aussteigen aus dem schneller, höher, weiter und 6 Wochen durchatmen. Die ganze Strecke habe ich auf challenge-laeuft.de beschrieben.

Via Francigena lehrte mich meine Kräfte besser einschätzen

Die Zeit hat mich viel über mich selbst gelehrt. Über meine Ausdauer, Kraft und (mentale) Stärke. Aber auch über das Gefühl einfach mal dankbar zu sein 20 KM geschafft zu haben und dabei Zeit mit mir verbracht zu haben.

Oder einfach mal nur die Natur zu genießen. Ohne Zwang auf Unterhaltung…

Für mich habe ich viel mitgenommen und bin heute weniger gestresst und gelassener geworden.

Ich finde das unheimlich wichtig. Denn gerade als Führungskraft sind das aus meiner Sicht sehr wichtige Eigenschaften.

Wie eine Wanderung mich zur besseren Führungskraft machte

Wie willst du ein Team ordentlich führen, wenn du ihm immer Panik vermittelst oder alle Eindrücke von Oben-, Unten und der Mitte durchreichst?

Das habe ich nicht immer geschafft: In meiner Anfangszeit als Teamlead habe ich schon mal häufiger Emotionen und Sorgen „durchgereicht“. Das führt zu Unruhe und macht einem Team und der Team-Dynamik zu schaffen.

Das heißt nicht, dass ich heute ein unnahbarer Eisblock bin. Ganz und gar nicht. Eine Führungskraft ist für mich immer auch ein Mensch. Und der darf natürlich auch mal Nerven zeigen.

Aber ich muss eben auch manchmal einfach Themen aushalten ohne dass das ganze Team diese mitbekommt.

Führungskräfte sind Coach und Kommunikator

Eine gesunde Mischung aus Nähe und Ferne macht für mich den Unterschied: Nah genug, damit jeder auf mich zukommt und um mein offenes Ohr weiß. Aber auch fern genug, um manchmal über den Dingen zu stehen und nicht bei jeder Kumpanei mitzumachen.

Wenn ich die Waage halte, schaffe ich was mir wichtig ist: Nicht nur „einfach“ Führungskraft sein, sondern Coach, Karriere-Entwickler, Unterstützer und Vermittler im, zwischen und ums Team herum.

Das zu sehen, zu verstehen und auch mich zu finden, dabei hat mir mein Sabbatical enorm geholfen und ich bin bis heute dankbar dieses Erlebnis noch vor COVID-19 durchgeführt zu haben.