Es gibt Sachbücher, die einfach Spaß machen weil ihre Inhalte an erlebtes erinnern und im Falle von „The Culture Map“ so manches Klischee aufgreifen, um es zu bestätigen. Genau. Nicht widerlegen: Südländer kommen später, Deutsche sind pünktlich. Amerikaner verstehen keinen Sarkasmus. Japanische Deals gibt es nur beim Karaoke.

Der erste Reflex ist immer: Aber nein, das stimmt doch nicht. Klischees. Aber Erin Meyer sagt: Stimmt doch. Natürlich nicht alle. Aber es gibt nun mal im internationalen Diskurs Konventionen, die von Land zu Land verschieden ist. Und sie rät: Stellt euch drauf ein!

Erin Meyer: Spezialistin für kulturelle Zusammenarbeit

Die Amerikanerin weiß wovon sie redet: Ihr Buch setzt auf Daten aus 30 Ländern auf und versucht diese tatsächlich zu systematisieren. Am Ende steht nicht unbedingt dem Wortsinn nach eine Karte, sondern mehr ein Koordinaten-System. Sie nennt es „Country Mapping Tool.“

Und dieses ist clever gestaltet, denn Erin Meyer geht von der Grundthese aus, das alles relativ ist. Bin ich ein „ordentlicher“ Deutscher dann wundere oder ärgere ich mich vielleicht über das unpünktliche Erscheinen der italienischen und spanischen Kollegen beim Business-Meeting. Aus japanischer Perspektive bin ich aber als Deutscher schon zu spät.

(c) Erin Meyer - Culture Tool
(c) Erin Meyer – Country Mapping Tool